Heute Abend besuche ich einmal mich, mal sehen, ob ich Zuhause bin. (Karl Valentin)
Habitare Secum: Bei sich selbst wohnen – stammt aus der Lebensbeschreibung des Benedict von Nursia
Gründe, dass wir nicht bei uns selbst wohnen:
- Beschäftigtsein
- Ungehöriger Luxusartikel
- Scham/Angst
Zu 1.:
- Beschäftigtsein belohnt mit Anerkennung im Außen.
- Jesus hält dagegen: Geh in deine Kammer und mach deine Tür zu. Das kann sich anfühlen wie ein kalter Entzug.
Zu 2.:
- Wenn ich es nicht lerne, meine Grenzen/Türen zu öffnen und wieder zu verschließen, dann werde ich mich verlieren.
- Das ist kein Egoismus. Siehe Flugzeug: sich erst selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen, bevor man sie anderen anreicht
- Lieben bedeutet nicht, Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die nicht meine Verantwortung sind.
Zu 3.:
- Es kann sehr ernüchternd sein, den realen Zustand zu erkennen.
- Das menschliche Herz wird nicht verändert durch Moral und Gesetze, sondern durch Liebe und Annahme.
Mein Körper ist ein Messinstrument dafür, was auf der emotionalen Ebene bei mir los ist und was ich nicht immer sehen will.
Gott gebe euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit, dass ihr in Bezug auf den inneren Menschen durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt. Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen, in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet. (Epheser 3,17)
Drei kleine Gedanken, damit wir lernen heimzukommen:
- Welchen Traum muss ich vielleicht loslassen, weil er nur eine Illusion ist? Welche Idealvorstellungen von mir sollte ich ziehen lassen, weil sie nur eine selbstgezimmerte Lebenslast sind?
- Fasten: Ohne was kannst du nicht leben? Es kann etwas Befreiendes haben, zu verzichten. Das kann z.B. die unstillbare Suche nach Anerkennung und Gesehenwerden sein.
- Was verleiht dir eine innere Standhaftigkeit in einer Welt, die immer lauter wird, mit Unsicherheiten und Unwägbarkeiten aufwartet?