Le­bens­ver­än­de­rung be­ginnt mit dem Ver­trau­en auf Got­tes Nähe, Lie­be und Macht!

Le­bens­ver­än­de­rung be­ginnt mit dem Ver­trau­en auf Got­tes Nähe, Lie­be und Macht!

Um­kehr zum Le­ben be­deu­tet, mich von Gott an­se­hen zu las­sen und in die­ser Be­geg­nung mei­ne Un­voll­kom­men­heit, mei­ne Ge­bro­chen­heit und mei­ne Schuld zu er­ken­nen. So kann ich er­fah­ren, dass ich von Gott „bis zur Voll­endung“ (Joh 13,1) ge­liebt bin, dass er mir nahe ist, dass er mei­ne Ge­bre­chen weg­neh­men kann und will, und dass er mir eine neue Chan­ce gibt, zu ihm zu­rück­zu­keh­ren ihm nahe zu sein.

In ei­nem Do­ku­ment un­be­kann­ter Her­kunft spricht Gott zu je­dem Menschen:

„Ich ken­ne dein Elend, die Kämp­fe und Ver­wir­run­gen dei­ner See­le; die Schwach­heit und Krank­heit dei­nes Kör­pers; ich ken­ne dei­ne Feig­heit, dei­ne Ohn­macht; gleich­wohl sage ich dir: Gib mir dein Herz. Lie­be mich, so wie du bist. Selbst wenn du oft in dei­ne Feh­ler zu­rück­fällst, die du ja lie­ber nicht ha­ben möch­test: Lie­be mich, so wie du bist. In je­dem Au­gen­blick, in je­der Lage, in der du dich be­fin­dest, im Ei­fer und in der Tro­cken­heit, in der Treue oder in der Un­treue. Wenn du glaubst, mit dei­ner Lie­be war­ten zu kön­nen, bis du voll­kom­men bist, dann wirst du mich nie lie­ben. Ich lie­be dich mit dei­ner Schwach­heit. Was brau­che ich dein Wis­sen und dei­ne Ta­len­te? Ich ver­lan­ge nicht dei­ne Tu­gen­den. Wenn du vie­le sol­cher hät­test, wäre auch gleich die Ei­gen­lie­be wie­der da. Ich ste­he wie ein Bett­ler vor dei­nem Her­zen, ich, der Herr, und war­te. Nur dei­ne Zwei­fel und dein Man­gel an Ver­trau­en könn­ten mich ver­let­zen. Da­her denk dar­an: Lie­be mich, so wie du bist.“ 

Wenn ich die­ser Zu­sa­ge glau­ben kann, dann kann ich auch ver­trau­en. Ich darf mein Le­ben – mit mei­nen Träu­men und Vi­sio­nen, mit mei­nen Stär­ken und Schwä­chen, mit mei­nen Wün­schen und Ent­täu­schun­gen, mit mei­nem Be­mü­hen und Ver­sa­gen, mit Freu­de und Trau­er, mit dem, was mir Mut gibt, aber auch mit dem, was mir Angst macht – in Got­tes Hän­de fal­len las­sen, denn ich weiß: er liebt mich so, wie ich bin, wenn ich fal­le, schenkt er mir Kraft auf­zu­ste­hen. Die­ses Ver­trau­en be­wirkt ech­te Umkehr.

Wenn ich mich von der Lie­be Got­tes, die alle mensch­li­chen Vor­stel­lun­gen über­steigt, er­grei­fen las­se und die­se Lie­be zum Fun­da­ment mei­nes Le­bens wird, erst dann, wenn ich mich ganz auf Gott und sei­ne Kraft ver­las­se, spü­re ich, dass mein Le­ben ei­ner Kurs­kor­rek­tur be­darf. Das kann ein Aben­teu­er sein, bei dem ich mir aber der Hil­fe Got­tes ge­wiss sein darf.

 

JETZT IST DIE ZEIT DER UMKEHR

In den Wor­ten, die der Apos­tel Pau­lus an die Ko­rin­ther rich­tet, scheint es wich­tig zu sein, auf „jetzt“ hin­zu­wei­sen. „Jetzt ist sie da, die Zeit der Gna­de, der Tag der Ret­tung.“ (vgl. 2 Kor 6, 2) Wir sind zur Um­kehr auf­ge­for­dert, al­ler­dings nicht mor­gen, son­dern heu­te. Die Un­mit­tel­bar­keit ist ge­fragt und die Ge­gen­wart ist die Zeit der Entscheidung.

Wenn wir uns in die Ab­grün­de un­se­res Her­zens vor­wa­gen, dann hö­ren wir viel­leicht die­se lei­se, oft un­be­merk­te Stim­me Got­tes, die uns, wie da­mals den Franz von As­si­si, vor die Fra­ge stellt: „Wer kann dir Bes­se­res ge­ben, der Herr oder der Knecht? War­um ver­lässt du statt des Knech­tes den Herrn?“ Wer ist die­ser Knecht für mich heu­te? Al­les, was an die Stel­le Got­tes ge­tre­ten ist, was ver­götzt und an­ge­be­tet wird. Das kön­nen durch­aus auch die ei­gent­lich po­si­ti­ven Le­bens­in­hal­te sein wie Geld, Be­sitz, Er­folg, An­se­hen, wenn sie zum Wich­tigs­ten in mei­nem Le­ben ge­wor­den sind. Wenn Gott an ers­ter Stel­le steht, hat al­les an­de­re sei­nen rich­ti­gen Platz. Auch dar­über nach­zu­sin­nen, ist die ös­ter­li­che Buß­zeit da.

In ei­nem Kir­chen­lied heißt es: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stun­de. Heu­te wird ge­tan oder auch ver­tan, wor­auf es an­kommt, wenn er kommt.“ Ge­hen wir mit Ent­schie­den­heit und im gläu­bi­gen Ver­trau­en auf Gott den Weg der Umkehr!

 

EINE ÜBUNG

Der Satz Hos 6,6 wird in Schön­schrift ge­schrie­ben. So kann er mehr in Kopf und Herz ein­ge­hen. Mög­li­che For­mu­lie­run­gen zur Auswahl:

 

Barm­her­zig­keit will ich nicht Opfer.

 

Lie­be will ich, nicht Schlachtopfer,
Got­tes­er­kennt­nis statt Brandopfer.

 

An Güte habe ich Ge­fal­len, nicht an Schlachtopfern,
an der Er­kennt­nis Got­tes mehr als an Brandopfern.

 

Ich habe Lust an der Lie­be und nicht am Opfer
an der Er­kennt­nis Got­tes und nicht am Brandopfern.

 

GE­BET

Ich bin da vor dir, mein Gott.
Ich ver­su­che, mein Le­ben zu verstehen.
Du kennst und ver­stehst mich bes­ser, als ich mich ken­ne und verstehe.
Vor dir darf ich ans Licht brin­gen, was in mir dun­kel ist.
Vor dir darf ich zulassen,
was ich vor mei­nen Mit­men­schen zu ver­ber­gen versuche.
Vor dir darf ich an­neh­men, was ich sonst nicht an mir wahr­ha­ben will.
Gott, durch Chris­tus hast du mich und mein Le­ben angenommen
und du hast mich mit all mei­nen Schwä­chen und Feh­lern an­ge­nom­men. Komm mir mit dei­nem Hei­li­gen Geist zu Hilfe,
da­mit ich es wage, in das Dun­kel mei­nes Le­bens zu schauen.
Hilf mir, mich zu verstehen.
Schenk mir das Ver­trau­en und die Hoffnung,
dass sich das Dun­kel in mir in Licht und Le­ben verwandelt.
Be­freie mich in Je­sus Christus
und durch die Kraft des Hei­li­gen Geis­tes zu neu­em Le­ben. Amen.