- Aufmerksam sein für dein Inneres
- Hiob haut Gott um die Ohren, was er fühlt. In 35 Kapiteln schriet, kämpft, zweifelt und weint er. Er ignoriert das Grauen seiner Situation nicht, sondern stellt sich ihm,
- Zwei Drittel der Psalmen sind Klagen und Beschwerden vor Gott.
- Nach dem Tod seines besten Freundes Jonathan befiehlt David seiner Armee ein Klagelied anzustimmen (2Sam 1,17−27)
- Jeremia schreibt ein ganzes Buch des AT mit dem Titel ‚Klagelieder’ → Gefühle die wir ignorieren, sickern an anderer Stelle durch: aggressives Verhalten, sarkastische Bemerkungen, böser Unterton, andere mit Schweigen strafen
- Wartezeiten aushalten
- Sei geduldig und warte darauf, dass der Herr eingreift (Ps 37,7) Das ist für unsere Zeit wohl eines der radikalsten Gebote, auf Gottes Zeitpunkt zu warten
- Hiob wartet noch lange, nachdem ihm seine Freunde aufgegeben haben
- Diese Zeit widersetzt sich allen vorschnellen Lösungsvorschlägen
- Begrenzungen annehmen
- Es gibt nur einen Gott und du bist es nicht. Deswegen kannst du nicht alles können, sondern hast Grenzen.
- „Kein Mensch kann auch nur das Geringste tun, wenn es ihm nicht von Gott gegeben wird“ (Joh 3,27) Johannes der Täufer akzeptiert seine Begrenzung, sein Menschsein, seine abnehmende Popularität: „Er muss zunehmen, ich muss abnehmen“ (Joh 3,30)
- Oft sind unsere Vorstellungen und Wünsche größer, als dass unser wirkliches Leben sie erfüllen kann. In der Konsequenz arbeiten wir wie besessen daran, mehr zu schaffen, als Gott für uns eigentlich vorgesehen hat.
- Um erwachsen zu werden, müssen wir von unserem Thron herabsteigen und uns dem Rest der Menschheit anschließen. Aber etwas in uns hasst Begrenzungen. Wir akzeptieren sie nicht
- Die Stufen der Demut erklimmen
- Gott spricht aus dem Sturm des Lebens zu Hiob. Gott nennt Hiob 4mal Diener. Das weist auf eine neue Stufe der Vertrautheit und Nähe zwischen Gott und Hiob hin (Hiob 42)
- Benedikt von Nursia entwickelte im Sechsten Jahrhundert einen Weg mit Stufen für das Wachstum in Sachen Demut. Sein Ziel ist die vollkommene Liebe und die Veränderung unserer gesamten Persönlichkeit
- Die Stufen der Demut nach Benedikt von Nursia
- Gottesfurcht = Bewusstsein der Gegenwart Gottes – es gibt einen Gott und ich bin es nicht.
- Gottes Willen tun – nicht den eigenen, nicht den anderer
- Bereitschaft, sich der Leitung anderer anzuvertrauen
- Geduld, um die die Fehler und Schwächen anderer zu akzeptieren
- Radikale Offenheit gegenüber anderen im Blick auf eigene Fehler und Schwächen
- Die tiefe Einsicht in das eigene Sündersein – leben aus der tiefen Einsicht, dass niemand über einen anderen richten kann. Denn es gibt genug bei mir selbst zu tun, sodass sich mir jedes Urteil verbietet
- Weniger sprechen – mehr Zurückhaltung
- Durchdrungen sein von der Liebe Gottes – hier gibt es keine Überheblichkeit, keinen Sarkasmus, keine abschätzigen Bemerkungen, keine Wichtigtuerei mehr
- Zulassen, dass Altes Neues hervorbringt – zu seiner Zeit
- Richtig trauern heißt, nicht nur Dinge loszulassen, sondern auch zuzulassen, dass aus der Trauer und dem Ende, Neues entsteht.
Leiden und Tod führen zu Verwandlung und Auferstehung. Doch wir dürfen nicht vergessen: Auferstehung gibt es erst nur aus dem Tod, aus dem realen Tod. Unsere Verluste sind real! Und unser Gott, der lebendige Gott ist es ebenso!
GEBET
Herr, wenn du der Weg bist,
dann zeige dich.
Wenn du die Wahrheit bist,
dann verstecke dich nicht.
Wenn du das Leben bist,
dann lauf mir nicht davon.
Herr ich bitte dich
um die große Kraft,
diesen kleinen Tag zu bestehen,
um auf dem großen Weg zu dir
einen kleinen Schritt weiterzugehen.
Amen.