Alles ist anders – und jetzt?
Hindernisse auf dem Weg
Es ist nicht der Kritiker, der zählt, nicht derjenige, der aufzeigt, wie der Starke gestolpert ist oder wo der Mensch, der Taten gesetzt hat, sie hätte besser machen können. Die Anerkennung gehört dem, der wirklich in der Arena ist; dessen Gesicht verschmiert ist von Staub, Schweiß und Blut; der sich tapfer bemüht, der irrt und wieder und wieder scheitert; der die große Begeisterung kennt, die große Hingabe, und sich an einer würdigen Sache verausgabt; der, im besten Fall, am Ende den Triumph einer großen Leistung erfährt; und der, im schlechtesten Fall des Scheiterns, zumindest dabei scheitert, dass er etwas Großes gewagt hat … (Theodore Roosevelt)
Eine Arena ist jeder x‑beliebige Augenblick beziehungsweise Ort, an dem wir riskieren, uns zu zeigen und gesehen zu werden.
- Die entscheidende Frage ist: Was geschieht, wenn wir am Boden liegen?
Wenn die emotionalen Auswirkungen verschwiegen werden, die das Scheitern haben kann, verhindert das den Aufbau von Zähigkeit, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen.
- Es gibt zu viele Menschen, die, statt ihre Verletzung zu fühlen, aus ihrer Verletzung heraus handeln oder, statt sich ihren Schmerz einzugestehen, anderen Schmerz zufügen.
Der Prozess
Regeln, die nützlich sind, wenn Niederlagen erfolgreich überwunden werden sollen:
- Mutiges Handeln bringt zwangsläufig Scheitern.
- Hinter eine Niederlage gibt es kein Zurück mehr.
- Dieser Weg liegt voll und ganz in der Verantwortung des Einzelnen: Doch niemand geht ihn erfolgreich allein!
- Wir sind auf Geschichten hin angelegt.
- Durch Kreativität wird Wissen zur Praxis.
- Leiden zu vergleichen ist ein Ausdruck von Angst und Mangel.
- Verletzung ist Verletzung: Wenn wir unsere inneren Kämpfe und die inneren Kämpfe anderer respektieren, indem wir mit Empathie reagieren, beeinflusst die daraus resultierende Heilung letztlich alle Menschen.
- Ein Prozess voller Emotion, Verletzlichkeit und Mut lässt sich nicht auf eine einfache Formel reduzieren.
- In diesem Prozess stehen Aufwand und Ergebnis nicht immer in Relation zueinander. Einfache Lösungen für Schmerz zu verkaufen, ist die übelste Art von Quacksalbertum.
- Mut ist ansteckend.
- Unerschrocken wieder aufzustehen, ist eine spirituelle Übung.
Der Dreischritt
Zuerst die Bestandsaufnahme: In unsere Geschichte hineingehen.
Das Aufspüren der Emotionen im Prozess des Wiederaufstehens besteht aus zwei täuschend einfachen Teilen:
- Als Erstes: Erkennen, dass wir etwas fühlen.
- Was sich der Wahrnehmung in den Weg stellt: Angst vor Kontrollverlust. Der Instinkt rät uns vor dem Schmerz davonzulaufen. Die Unfähigkeit, Unbehagen auszuhalten ➔ Entladen von Emotionen als Reaktionsmuster.
- Als Zweites: Wir entwickeln Neugier gegenüber dem, was passiert ist, und wollen wissen, wie das, was wir fühlen, mit unseren Gedanken und unserem Verhalten in Verbindung steht. Sich auf diesen Prozess einzulassen bedeutet, in unsere Geschichte hineinzugehen.
Was eine ehrliche Bestandsaufnahme verhindert: Verdrängen.
- Mechanismen der Verdrängung:
- An die Decke gehen
- Vermeiden
- Betäuben
- Sammeln
Wahr aber bleibt: Die Emotion zu erkennen und uns durch sie hindurchzutasten heißt, uns für die Freiheit zu entscheiden.
Was dem Aufspüren der Emotionen hilft: Geben Sie sich die Erlaubnis, die Emotion zu fühlen, ihr mit Neugier zu begegnen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken, und üben Sie. Für diese Arbeit ist Praxis vonnöten – schwierige, unangenehme Praxis.
- Erlaubniszettel
- Wir werden Emotionen nicht erkennen, wenn wir nicht den Eindruck haben, dass es uns erlaubt ist, sie zu fühlen.
- Achtsamkeit
- Taktisches Atmen: Technik, um sich in Krisensituationen zu beruhigen und zu zentrieren.
- Atmen Sie tief durch die Nase und in Ihren Bauch hinein, während Sie bis vier zählen – eins, zwei, drei, vier.
- Halten Sie den Atem an, während Sie bis vier zählen – eins, zwei, drei, vier.
- Atmen Sie die gesamte Luft langsam durch den Mund wieder aus und ziehen Sie den Bauch ein, während Sie bis vier zählen – eins, zwei, drei, vier.
- Bleiben Sie ohne Atem in der Lunge, während Sie bis vier zählen – eins, zwei, drei, vier.
- Taktisches Atmen: Technik, um sich in Krisensituationen zu beruhigen und zu zentrieren.
- Sich in die Höhle begeben
- Der schwierigste Teil unserer Geschichten besteht oft aus dem, was wir selbst in sie hineinlegen: Aus unseren Fantasien darüber, wer wir sind und wie wir von anderen wahrgenommen werden; was wir uns selbst über unseren eigenen Selbstwert und unsere Würde erzählen.