Hin­fal­len – Auf­ste­hen I

Al­les ist an­ders – und jetzt?

Hin­der­nis­se auf dem Weg

Es ist nicht der Kri­ti­ker, der zählt, nicht der­je­ni­ge, der auf­zeigt, wie der Star­ke ge­stol­pert ist oder wo der Mensch, der Ta­ten ge­setzt hat, sie hät­te bes­ser ma­chen kön­nen. Die An­er­ken­nung ge­hört dem, der wirk­lich in der Are­na ist; des­sen Ge­sicht ver­schmiert ist von Staub, Schweiß und Blut; der sich tap­fer be­müht, der irrt und wie­der und wie­der schei­tert; der die gro­ße Be­geis­te­rung kennt, die gro­ße Hin­ga­be, und sich an ei­ner wür­di­gen Sa­che ver­aus­gabt; der, im bes­ten Fall, am Ende den Tri­umph ei­ner gro­ßen Leis­tung er­fährt; und der, im schlech­tes­ten Fall des Schei­terns, zu­min­dest da­bei schei­tert, dass er et­was Gro­ßes ge­wagt hat … (Theo­do­re Roosevelt)

Eine Are­na ist je­der x‑beliebige Au­gen­blick be­zie­hungs­wei­se Ort, an dem wir ris­kie­ren, uns zu zei­gen und ge­se­hen zu werden.

  • Die ent­schei­den­de Fra­ge ist: Was ge­schieht, wenn wir am Bo­den liegen?

Wenn die emo­tio­na­len Aus­wir­kun­gen ver­schwie­gen wer­den, die das Schei­tern ha­ben kann, ver­hin­dert das den Auf­bau von Zä­hig­keit, Hart­nä­ckig­keit und Durchhaltevermögen.

  • Es gibt zu vie­le Men­schen, die, statt ihre Ver­let­zung zu füh­len, aus ih­rer Ver­let­zung her­aus han­deln oder, statt sich ih­ren Schmerz ein­zu­ge­ste­hen, an­de­ren Schmerz zufügen.

 

Der Pro­zess

Re­geln, die nütz­lich sind, wenn Nie­der­la­gen er­folg­reich über­wun­den wer­den sollen:

  1. Mu­ti­ges Han­deln bringt zwangs­läu­fig Scheitern.
  2. Hin­ter eine Nie­der­la­ge gibt es kein Zu­rück mehr.
  3. Die­ser Weg liegt voll und ganz in der Ver­ant­wor­tung des Ein­zel­nen: Doch nie­mand geht ihn er­folg­reich allein!
  4. Wir sind auf Ge­schich­ten hin angelegt.
  5. Durch Krea­ti­vi­tät wird Wis­sen zur Praxis.
  6. Lei­den zu ver­glei­chen ist ein Aus­druck von Angst und Mangel.
    • Ver­let­zung ist Ver­let­zung: Wenn wir un­se­re in­ne­ren Kämp­fe und die in­ne­ren Kämp­fe an­de­rer re­spek­tie­ren, in­dem wir mit Em­pa­thie re­agie­ren, be­ein­flusst die dar­aus re­sul­tie­ren­de Hei­lung letzt­lich alle Menschen.
  7. Ein Pro­zess vol­ler Emo­ti­on, Ver­letz­lich­keit und Mut lässt sich nicht auf eine ein­fa­che For­mel reduzieren.
    • In die­sem Pro­zess ste­hen Auf­wand und Er­geb­nis nicht im­mer in Re­la­ti­on zu­ein­an­der. Ein­fa­che Lö­sun­gen für Schmerz zu ver­kau­fen, ist die übels­te Art von Quacksalbertum.
  8. Mut ist ansteckend.
  9. Un­er­schro­cken wie­der auf­zu­ste­hen, ist eine spi­ri­tu­el­le Übung.

 

Der Drei­schritt

Zu­erst die Be­stands­auf­nah­me: In un­se­re Ge­schich­te hineingehen.
Das Auf­spü­ren der Emo­tio­nen im Pro­zess des Wie­der­auf­ste­hens be­steht aus zwei täu­schend ein­fa­chen Teilen:

  • Als Ers­tes: Er­ken­nen, dass wir et­was fühlen.
    • Was sich der Wahr­neh­mung in den Weg stellt: Angst vor Kon­troll­ver­lust. Der In­stinkt rät uns vor dem Schmerz da­von­zu­lau­fen. Die Un­fä­hig­keit, Un­be­ha­gen aus­zu­hal­ten ➔ Ent­la­den von Emo­tio­nen als Reaktionsmuster.
  • Als Zwei­tes: Wir ent­wi­ckeln Neu­gier ge­gen­über dem, was pas­siert ist, und wol­len wis­sen, wie das, was wir füh­len, mit un­se­ren Ge­dan­ken und un­se­rem Ver­hal­ten in Ver­bin­dung steht. Sich auf die­sen Pro­zess ein­zu­las­sen be­deu­tet, in un­se­re Ge­schich­te hineinzugehen.

Was eine ehr­li­che Be­stands­auf­nah­me ver­hin­dert: Verdrängen.

  • Me­cha­nis­men der Verdrängung:
    1. An die De­cke gehen
    2. Ver­mei­den
    3. Be­täu­ben
    4. Sam­meln

Wahr aber bleibt: Die Emo­ti­on zu er­ken­nen und uns durch sie hin­durch­zu­tas­ten heißt, uns für die Frei­heit zu entscheiden.

Was dem Auf­spü­ren der Emo­tio­nen hilft: Ge­ben Sie sich die Er­laub­nis, die Emo­ti­on zu füh­len, ihr mit Neu­gier zu be­geg­nen, ihr Auf­merk­sam­keit zu schen­ken, und üben Sie. Für die­se Ar­beit ist Pra­xis von­nö­ten – schwie­ri­ge, un­an­ge­neh­me Praxis.

  1. Er­laub­nis­zet­tel
    • Wir wer­den Emo­tio­nen nicht er­ken­nen, wenn wir nicht den Ein­druck ha­ben, dass es uns er­laubt ist, sie zu fühlen.
  2. Acht­sam­keit
    • Tak­ti­sches At­men: Tech­nik, um sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen zu be­ru­hi­gen und zu zentrieren.
      1. At­men Sie tief durch die Nase und in Ih­ren Bauch hin­ein, wäh­rend Sie bis vier zäh­len – eins, zwei, drei, vier.
      2. Hal­ten Sie den Atem an, wäh­rend Sie bis vier zäh­len – eins, zwei, drei, vier.
      3. At­men Sie die ge­sam­te Luft lang­sam durch den Mund wie­der aus und zie­hen Sie den Bauch ein, wäh­rend Sie bis vier zäh­len – eins, zwei, drei, vier.
      4. Blei­ben Sie ohne Atem in der Lun­ge, wäh­rend Sie bis vier zäh­len – eins, zwei, drei, vier.
  3. Sich in die Höh­le begeben
    • Der schwie­rigs­te Teil un­se­rer Ge­schich­ten be­steht oft aus dem, was wir selbst in sie hin­ein­le­gen: Aus un­se­ren Fan­ta­sien dar­über, wer wir sind und wie wir von an­de­ren wahr­ge­nom­men wer­den; was wir uns selbst über un­se­ren ei­ge­nen Selbst­wert und un­se­re Wür­de erzählen.