Ge­bets­zeit

Ge­bets­zeit

Das Ge­bet ist kei­ne from­me Übung ne­ben an­dern. Man kann gar nicht an­ders be­wei­sen, dass man Gott ver­traut, mit sei­ner Ge­gen­wart und sei­nem Ein­grei­fen rech­net, als in­dem man be­tet. Das gan­ze Le­ben, mit all sei­nen Be­rei­chen, mit all sei­nen Ei­gen­tüm­lich­kei­ten, sei­nen Er­fol­gen, sei­nen Be­gier­den und Sehn­süch­ten hat Platz vor Gott. Doch die­ses Mit­ein­an­der von Gott und Mensch scheint nichts Selbst­ver­ständ­li­ches zu sein. Es muss je­den Tag neu er­run­gen, ent­schie­den und ein­ge­übt wer­den. Das Ge­bet hält die Wi­der­sprü­che un­se­rer Exis­tenz aus. Es er­trägt den Wi­der­spruch zwi­schen dem Ver­trau­en in ei­nen lie­ben­den und al­les zum Gu­ten füh­ren­den Gott und dem Leid, der Angst und Frag­wür­dig­keit des Tagesgeschäfts.

Da­für muss heu­te neu das Hand­werks­zeug ver­mit­telt wer­den, da es über die Zeit oder durch feh­len­de Tra­di­ti­on ab­han­den ge­kom­men ist: Ge­bets­wei­sen ken­nen­ler­nen, zur Stil­le ein­la­den, un­ter al­len Um­stän­den je­doch in die Ge­gen­wart Got­tes führen.