Verwandeln, Erinnern, Danken, Zerbrechen
Die Kultur der Erinnerung
- Dtn 6,4ff. / Psalm 103,4
- Erinnerung wirkt verändernd (Dtn 4,23; Dtn 4,9; Jer 18,15)
- Erinnerung wirkt identitätsstiftend
- Erinnern bedeutet kein Konservieren und ist keine Nostalgie
- Die Freude wird erst in der Erinnerung vollkommen. (C.S. Lewis)
- Das Leben muss im Vorblick gelebt werden, kann jedoch erst im Rückblick verstanden werden. (S. Kierkegaard)
- Erinnern bedeutet Brückenbau (Jes 49, 14ff.)
Die Kultur der Dankbarkeit
- Dankbarkeit hat ihren Ursprung im Staunen darüber, dass nichts selbstverständlich ist. (Joh 17,7)
- Dankbarkeit für das Dunkel des Lebens (I.Hochgebet: Ja, Vater, es ist würdig und recht, dir immer und überall zu danken. – Röm 8,35; Daniel 3,72; Eph 5,20; Bonhoeffer: Von Guten Mächten)
Die Kultur der Verwandlung
- Menschen entwickeln und befinden sich in einem Prozess ständiger Erneuerung (1Kor 13,11, Jesaja 43,1, Gen 12, 1–4; 1Joh 3,2)
- Der Mensch wird am Du zum ich (Martin Buber)
- Nur wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich ganz seinem heiligen Willen überließen (Ignatius von Loyola)
- Wandlung geschieht durch Annehmen: Quod non est assumptum, non es redemptum (was nicht angenommen wurde, ist auch nicht erlöst)
- Wandlung geschieht im Zerbrechen
- Wandlung geschieht im Teilen und Mitteilen
- Verwandlung geschieht durch Berührung und Aneignung
- Verwandlung geschieht im Empfangen
- Verwandlung geschieht in der Hingabe
Kultur des Zerbrechens
- Leben im Fragment
- Du sollst Leben (Franz Werfel)
- Du bist’s, der, was wir bauen, // mit milder Hand zerbricht. // Dass wir den Himmel schauen, // darum so klag ich nicht. (Joseph von Eichendorff)
- Die Eucharistiefeier wird zum Symbol dafür, dass Gott unsere fragmentarische Existenz heilt und heiligt.
- 2Kor 4,7 / Lk 24,35
- Es geht ein Riss durch alle Dinge. So aber fällt ein Licht hinein. (Leonard Cohen)
„Der Glaube kommt uns – in den meisten Fällen – nicht dadurch abhanden, daß es jemandem gelingt, uns mit Argumenten von der Fragwürdigkeit oder Falschheit des Geglaubten zu überzeugen, sondern nur durch Nachlässigkeit. Man wird schlampig, unterlässt es, rechtzeitig vorzusorgen, Zeit für Gebet und Gottesdienst zu reservieren. Man überlässt es den Zufällen und lässt sich gehen. Es sind nicht die Argumente, die gegen den Glauben sprechen, sondern die unterlassene Vorsorge, die den Glauben schwinden lässt.“ H. Schaller