- Das Reich gehört den Kindern (Mt 18,3−4)
- Die Position im Königreich Jesu gründet sich nicht auf Fähigkeiten, theologisches Wissen, Charakterstärke, moralische Perfektion oder Erfolg, sondern auf Kindlichkeit.
- Diese ist ein erneuerter, lebendiger Kontakt zu der schwachen und emotionalen Ebene unseres Wesens, die sich im Vertrauen auf einen liebenden Papa öffnen lernt.
- Konfrontation mit unserer Herkunftsfamilie
- Durch Einführung der Konzepte „Kind“ und „Vater“ riskiert Jesus, dass wir unsere eigenen Erfahrungen in der Kindheit mit Gottes Wesen „verwechseln“.
- Zugleich ermöglicht sie die heilsame Konfrontation dieser Erfahrungen mit Gottes ganz anderer Vaterschaft an unserer emotional verletzlichsten Stelle.
- Niemand wäre gerne wieder Kind
- Kindheit ist nicht nur nett, sondern ein Kind ist auch unselbständig, zu vielem unfähig, stressig, nackt, unmündig, laut… Eigentlich sind wir froh, all das nicht zu sein.
- Gottes Eden-Plan
- Umfassende (auch körperliche!) Nähe und liebende Aufmerksamkeit Gottes für Adam und Eva, die nichts leisten müssen und nackt sein dürfen. Gottes Plan war, dass Vater und Mutter diese Nähe an die Kinder weitergeben.
- Das Problem: unsere eigenen Eltern sind selbst verletzt und bedürftig. Man kann nicht geben, was man selbst nicht bekommen hat. Unsere Kindheitswunden „wachsen nicht mit“: sie sind wie Wachstumsringe eines Baumes weiter Teil unseres Lebens.
- Jesus: so anders
- Erste Erkenntnis: der Vater, den Jesus kannte und verkörperte, ist so anders als unsere Eltern! Jesus wurde als einziger vollkommen geliebt und lebte vollkommen in seiner Sohn-Identität.
- Die Eltern in uns
- Wie unsere Eltern mit uns umgegangen sind, wenn wir wütend, schmutzig, neidisch, mürrisch etc. waren, prägt zutiefst, wie
- wir selbst mit uns umgehen und
- unterbewusst meinen, dass Gott mit uns umgeht.
- Ich kann Gottes Vaterliebe zu mir selbst nur in dem Maß zulassen, in dem ich mit mir selbst liebevoll umgehe.
- Der Vater, den Jesus kannte
- ist in den Gleichnissen absolut NIE ungnädig
- feiert gerne Partys und freut sich
- empfindet wie ein Vater: Zuneigung nicht auf Grund von Leistung – „Du gehörst dazu“, egal was Du tust
- du kannst da NIE wieder rausfallen, außer Du willst es
- er sucht Dich aktiv, wenn Du auf Abwegen bist (Lk 15,4ff.)
- er verurteilt und belehrt nicht (Joh 8,7ff.)
- schickt Dich nicht weg (Joh 4,6)
- beschämt Dich nicht und stellt Dich nicht bloß (Lk 19,8ff.)
- lässt Nähe zu jemandem zu, der nicht perfekt lebt (Lk 7,37ff.)
- freut sich an Gemeinschaft mit Sündern
- hat Zeit für Kinder und berührt sie
- verbringt gerne Zeit mit Menschen, die sehr langsam lernen (Joh 15,15)
- Das geschenkte Sein
- Es ist etwas fundamental gut in Gottes Schöpfung. Das Leben eines Kindes Gottes ist ein beschenktes, dankendes Leben. (Jakobus 1,17−18)
- genießen können (vgl. 1 Tim 4,4)
- spielen, singen und tanzen können befreit von der (leer machenden!) Suche nach Anerkennung (Der Hungerkünstler – Kafka)
- ruhen können
- es ist Fülle im Hier und Jetzt
- Sorglosigkeit
- Stimmen unterscheiden lernen (1 Samuel 3,2ff.)